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Marco Weißer

30 Minuten

Erfolgreich ausbilden

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Autorenfoto: Photographie RosaRot, Limburg

Comics und Grafiken: Volker Heider Design, Brechen

Lektorat: Eva Gößwein, Berlin

© 2017 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2017 erschienenen Buchtitel »30 Minuten Selbstwert« von Sebastian Mauritz, © 2017 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-770-5

ISBN epub: 978-3-95623-490-3

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

image Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

image Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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image Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Einführungszeit und Beziehung

Die Bedeutung des ersten Tages

Die Beziehung als Dreh- und Angelpunkt

Auf die Einstellung kommt es an

2. Kommunikation und Führung

Kommunikation: ein machtvolles Werkzeug

Gut fragen und richtig zuhören

Führung wird meist falsch gedacht

3. Lehren und Lernen

Lernen als multisensorischer Erfahrungsprozess

Theorie für die Praxis

Konkrete Verfahren für den Ausbildungsalltag

4. Beurteilung und Potenzialentfaltung

Ziele als Basis für Beurteilungen

Beurteilungsgespräche planen

Potenziale gezielt fördern

Fast Reader

Die Autorin

Weiterführende Literatur

Vorwort

Ausbildung wird trotz der sich in den nächsten Jahren abzeichnenden Verrentungs- und Pensionierungs-Tsunamis (von -Wellen kann keine Rede mehr sein) in vielen Betrieben und Unternehmen, aber auch in Drittsektor-Organisationen und im öffentlichen Sektor immer noch als Randthema angesehen, also bei Weitem nicht so ernst genommen, wie es angebracht wäre.

Mit ein Grund dafür ist Zeit – oder besser das Fehlen derselben. Viele Ausbilder oder diejenigen Mitarbeiter, die die Betreuung der Auszubildenden oft nur nebenbei zusätzlich zu ihren übrigen Aufgaben wahrnehmen, haben für das Thema Ausbildung nämlich deutlich zu wenig oder überhaupt keine Zeit.

Daher soll dieser kleine Ratgeber dabei helfen, sich mit wenig Zeitaufwand einen Überblick darüber zu verschaffen, worauf es ankommt, wenn man junge Menschen beruflich ausbildet. Dazu werden zügig die wesentlich(st)en Aspekte beleuchtet, die im Rahmen der Nachwuchskräfte-Arbeit wichtig sind.

Natürlich kann und soll dieses Buch andere und vertiefende Literatur nicht ersetzen. Dafür bietet es aber etwas, das im Berufsalltag besonders gefragt ist: einen schnellen Einstieg in das Thema und vor allem viele Tipps und Strategien, die sich sofort in die Praxis umsetzen lassen. Es handelt sich dabei um einen Ansatz, der so meiner Ansicht nach in der einschlägigen deutschsprachigen Literatur einzigartig ist.

Nach dem Motto „Kleines Buch, große Wirkung“ hoffe ich, dass Ihnen dieses 30-Minuten-Buch die große Bedeutung des Themas vor Augen führen, wertvolle Tipps und Tricks im Umgang mit den Auszubildenden vermitteln und nicht zuletzt auch einige persönliche Aha-Momente liefern wird.

Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen

Ihr

Marco Weißer

1. Einführungszeit und Beziehung

Haben Sie das auch erlebt? Man hat als junger Mensch seinen Abschluss in der Tasche, ist hoch motiviert und startet dann seine berufliche Laufbahn in einer Firma, in der die Verantwortlichen noch nicht einmal genau wissen, wann „der Neue“ anfängt. Es gibt viele Menschen, die solche bleibenden Erinnerungen an ihren Einstieg ins Berufsleben haben. Und obwohl es aus den unterschiedlichsten Forschungsdisziplinen Erkenntnisse darüber gibt, worauf hier zu achten ist, und diese eigentlich nicht ignoriert werden können, läuft in den meisten Betrieben und Unternehmen, die aktiv ausbilden (oder behaupten, dies zu tun), häufig noch vieles schief.

In Kapitel 1 erfahren Sie, wie wichtig der erste Tag und die Einführungszeit für den neuen Kollegen sind, welche Beziehungsbedürfnisse für die tägliche Zusammenarbeit von elementarer Bedeutung sind und mit welcher Einstellung die mit der Ausbildung betrauten Mitarbeiter dem neuen Kollegen begegnen sollten.

1.1 Die Bedeutung des ersten Tages

Menschen, die den Schritt von der Schule in den Beruf wagen, sind aufgeregt, wenn der erste Tag der Ausbildung näher rückt. Die Sinne sind hochsensibel und nehmen jede Nuance wahr, die nicht stimmig ist. Der erste Tag wird sehr intensiv erlebt. Man will einen guten Eindruck machen, sich richtig gut präsentieren.

Dann betritt man die Firma und keiner weiß, dass man da ist. Häufig wird man mit falschem Namen angesprochen. Manchmal wissen die Mitarbeiter in der Abteilung, in die man kommt, nicht einmal, dass man dort beginnt. Der Personalchef, der einen eigentlich begrüßen sollte, hat Urlaub, eine Vertretung ist nicht in Sicht. Ein Schreibtisch ist zwar da, der Stuhl muss aber erst noch organisiert werden. Die Passwörter für die Programme, die man benutzen soll, sind in der EDV-Orga beantragt und kommen im Laufe des Tages, der Computer morgen ... Wie sich ein Auszubildender an einem solchen ersten Tag fühlt, dürfte jedem Leser klar sein.

Interessant wird es, wenn wir während eines solchen Tages in den Kopf des Auszubildenden schauen könnten. Die Vertrauensforschung spricht hier von der sogenannten Qualität des Anfangskontakts. Wenn diese schlecht ist, dann entsteht der ideale Nährboden für Misstrauen, Demotivation und Nicht-Kooperation. Im Blut kann man erhöhte Cortisol-Werte nachweisen, die den Stresspegel widerspiegeln.

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Sofern aber der Anfangskontakt gelingt, schaffen Unternehmen die Rahmenbedingungen dafür, dass Vertrauen, Motivation, Kooperation und Engagement entstehen können. Dann finden sich Stoffe wie Oxytozin, Dopamin, Serotonin und Endorphine im Blut: Oxytozin ist auch in Muttermilch enthalten und wird als Bindungshormon bezeichnet. Endorphine sind als Glückshormone bekannt.

Wenn man es genau nimmt, sind aber nicht nur der erste Tag und die Einführungszeit wichtig, sondern die Beziehungsarbeit beginnt schon mit der Einladung zum Einstellungstest oder zum Vorstellungsgespräch. Hier beginnen Sie bereits, Ihr Unternehmen zu präsentieren und so dessen Außenwahrnehmung zu beeinflussen. Bereits jetzt können Sie den Weg für einen guten ersten Tag ebnen. Je besser Ihnen das gelingt, desto besser sind die Voraussetzungen für das spätere „Onboarding“ des Neuen.

Die jungen Bewerber nehmen Ihr Unternehmen schon während der Bewerbungsphase wahr und kommunizieren über alle möglichen Kanäle und Medien darüber. Es geht letztlich um den Aufbau eines guten Images. Überraschen Sie z. B. die Bewerber, indem Sie ihnen für ihr Kommen und ihr Interesse an einer Mitarbeit in Ihrem Unternehmen danken, oder halten Sie bis zum Ausbildungsbeginn nach markanten Daten (z. B. Geburtstag) und Ereignissen (Abschlussprüfung in der Schule) Ausschau oder nehmen Sie Feiertage wie Weihnachten oder Ostern zum Anlass, um dem zukünftigen Auszubildenden per Brief, Päckchen, E-Mail, SMS, WhatsApp oder wie auch immer eine freundliche oder witzige Nachricht zu schicken. Durch solche kleinen Aufmerksamkeiten fühlt sich der Bewerber anerkannt und wertgeschätzt.

Wichtig ist aber auch, dass solche positiven Erlebnisse nicht bloß Momentaufnahmen