Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg
Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen
Lektorat: Friederike Mannsperger, Offenbach
© 2010 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
2., überarbeitete Auflage 2012
Das E-Book basiert auf dem 2010 erschienenen Buchtitel “30 Minuten Basiswissen Wirtschaft” von Jens Ferber, © 2010 GABAL Verlag GmbH, Offenbach
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.
Hinweis:
Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-400-1
ISBN epub: 978-3-86200-804-9
Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.
In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.
• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.
• Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen. |
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• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen. |
Vorwort
1. Was ist Wirtschaft?
Kreislaufmodelle
Bedürfnisse und Güter
Markt und Preis
2. Unternehmen
Sektor, Branche, Größenklasse
Rechtsformen
Produktionsfaktoren und Grundprozesse
3. Privathaushalte
Einkommen
Ausgaben
Arbeitsmarkt
Exkurs Existenzgründung
4. Banken
Zur Geschichte des Geldes
Funktionen der Kreditinstitute
Das System der Geschäftsbanken
Basel
5. Ausland
Die EU …
… und die Welt
Globalisierung
6. Wirtschaftspolitik
Basis: Die soziale Marktwirtschaft
Ziele: Das magische Viereck
Strategien: Keynes vs. Friedman
Mitstreiter: DIHK, BDI, BDA & Co.
Fast Reader
Der Autor
Glossar
Wirtschaft ist spannend. Wirtschaft kann Krimi sein, Komödie oder Trauerspiel. Auf jeden Fall ist es ein Gewinn, die Entwicklungen, Geschehnisse, aber auch die Anekdoten aus diesem Bereich mitzuverfolgen und mitzudiskutieren.
Stoff gibt es in Hülle und Fülle. Wirtschaft begegnet uns im Alltag auf Schritt und Tritt. Auch für die „großen Themen” mangelt es nicht an Quellen: Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen und Radio stellen uns reichlich Fakten und Meinungen zur Verfügung. Vom Internet ganz zu schweigen.
Trotzdem ist das Thema „Wirtschaft” vielen Menschen mehr Last als Lust. Selbst der ohnehin schon kurze Wirtschaftsteil der TV-Abendnachrichten wird oft kaum registriert.
Grund dafür sind vielfach simple Einstiegsschwierigkeiten: Was heißt Deflation, Globalisierung und Basel, was sind Aktien, GmbHs und Dividenden? Viele kryptische Worte stellen sich dem Verständnis in den Weg. In den Kommentaren und Börsenberichten wird eine Expertensprache gepflegt, paaren sich hohe Begriffe mit tiefen Wirtschaftsweisheiten. Dies hält viele Menschen von der Beschäftigung mit dem Thema Wirtschaft ab.
Das ist schade, denn Märkte, Preise, Arbeit und Inflation gehen uns alle ganz direkt an. Wir sind unmittelbar betroffen, wenn die Zinsen steigen oder die Konjunktur daniederliegt. Schon deshalb sollten wir mehr davon wissen. Dabei ist es gar nicht so schwierig, die ersten Hürden in die bunte und facettenreiche Welt der Wirtschaft zu überspringen.
Genau diesem Ziel - Ihnen den Zugang zum Thema „Wirtschaft” zu erleichtern - ist das vorliegende Buch verpflichtet. Es soll Menschen, die an Wirtschaft interessiert sind, mit zentralen Schlüsselbegriffen und -zusammenhängen bekannt machen.
Nach der Lektüre dieses Buches kann es dann weitergehen. Dann kommt die Praxis: Beobachtungen beim Einkauf, Einblicke in private Haushalte sowie die Wirtschaftsteile der Zeitungen, die Artikel in den Zeitschriften, die Wirtschaftsmagazine im TV. Auf diesem Weg können Sie nach und nach in die Welt des Marktes, der Unternehmen und des Geldes eindringen, in eine Welt, die nicht nur wichtig ist für Sie persönlich, sondern auch spannend. Sie werden sehen.
Ihr Jens Ferber
Mercedes ist Wirtschaft, ebenso wie Siemens, Bayer und RWE. Und die Deutsche Bank sowieso. Bei Wirtschaft denkt man als Erstes an die großen Unternehmen. Natürlich stimmt das auch, aber es zeichnet ein einseitiges Bild. Wirtschaft sind wir alle, die wir Geld verdienen und es wieder ausgeben.
Bedauerlich ist die Verkürzung auf Weltkonzerne aus drei Gründen.
Zwar mögen diese Konzerne die Zugpferde und Aushängeschilder der deutschen Wirtschaft sein, aber das Gros der Betriebe ist kleiner und unbekannter und findet sich in den Wirtschaftsspalten der Zeitungen namentlich so gut wie nie wieder. Wussten Sie, dass drei Millionen der 3,3 Millionen deutschen Unternehmen weniger als zehn Mitarbeiter haben?
Schade ist die Verkürzung auf die Weltkonzerne zweitens auch, weil sich gerade unter ihnen diejenigen Unternehmen befinden, die spektakuläre Negativschlagzeilen gemacht haben. Ich denke etwa an Geschehnisse bei der Deutschen Bank und der Bahn bzw. an deren (Ex-)Manager Ackermann und Mehdorn. Doch was hat das mit dem Alltag Ihres Obsthändlers oder Ihres Gebrauchtwagenhändlers zu tun? Auch deshalb ist es wichtig, dass genannte Konzerne/Konzernleiter nicht als stellvertretend für die gesamte Wirtschaft betrachtet werden.
Unternehmen (siehe Kapitel 2) allein sind noch keine Wirtschaft. Es machte zum einen keinen Sinn, Produkte (wie Autos oder Waschmittel) oder Dienstleistungen (wie Haareschneiden oder Rechtsberatung) herzustellen bzw. zu handeln, wenn keiner sie kauft. Und wer soll in den Betrieben die Arbeit erledigen? Also brauchen wir ergänzend die privaten Haushalte als Abnehmer der Produkte/Dienstleistungen sowie als Bereitsteller der Arbeitskräfte (siehe Kapitel 3). Damit haben wir die Partner für das einfachste aller Wirtschaftskreislaufmodelle zusammen.
Dieses Modell hat die Pole Unternehmen und Privathaushalte und kennt zwei Kreisläufe:
• Zum einen stellen die Unternehmen Produkte her und verkaufen sie an die Privathaushalte. Diesem Güterstrom steht ein Geldstrom gegenüber, denn der Kunde (Privathaushalt) muss für das Produkt einen Preis zahlen.
• Zum anderen sind Personen aus dem Privathaushalt bei einem Unternehmen beschäftigt und bekommen dafür Geld.
Dieses Modell erklärt schon wesentliche Grundzüge der Wirklichkeit. Um dieser besser auf die Spur zu kommen, müssen wir zu den Unternehmen und den privaten Haushalten als weitere Wirtschaftsakteure noch die Banken (siehe Kapitel 4) und das Ausland (siehe Kapitel 5) hinzunehmen.
Der Staat übt im Wirtschaftsleben fünf Funktionen aus:
Er ist
• Träger der Wirtschaftspolitik
• Träger der Finanzhoheit
• Produzent
• Käufer
• Arbeitgeber
Mit den letzten vier Funktionen ist er ein bedeutender Teil des Wirtschaftskreislaufes. Beispiele: Er kassiert Steuern und Zölle und zahlt Transfergelder wie gesetzliche Renten, Kindergeld und Subventionen an Unternehmen. Er stellt Privathaushalten gegen Geld Dienstleistungen wie öffentlichen Personennahverkehr zur Verfügung, baut und unterhält Straßen, Schulen und Hallenbäder. Er kauft bei Betrieben Schreibtische und Stempel für die Beamten, Autos und Uniformen für die Polizei usw. Und er beschäftigt und bezahlt für die Erledigung seiner Aufgaben nicht wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Gleichwohl haben wir dem Staat als Marktteilnehmer kein eigenes Kapitel eingeräumt und uns hier auf die Betriebe, Privathaushalte, Banken und das Ausland beschränkt. Umso mehr kommt er in Kapitel 6 zur Geltung, wenn es um die Wirtschaftspolitik geht. Wir werden uns hier intensiv mit der Frage befassen, wie stark die öffentliche Hand aktiv in den Markt eingreifen soll.
Unternehmen als Hersteller von Produkten und Dienstleistungen sowie Privathaushalte als Abnehmer derselben sind die zentralen Akteure der Wirtschaft. Die Banken, das Ausland und der Staat erweitern das Kreislaufmodell. |
Man kann eine nationale Wirtschaft also phänomenologisch als das Geschehen beschreiben, das zwischen den Betrieben, Privathaushalten und Banken des Landes sowie den verschiedenen außenwirtschaftlichen Partnern abläuft.