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Bernhard P. Wirth

30 Minuten

Menschenkenntnis

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

© 2003 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-299-1

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

• Alle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

Zahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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• Ein Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Die Bedeutung von Menschenkenntnis

Der Nutzen von Menschenkenntnis

Der erste Eindruck

Die Begrüßung

Das Gespräch

2. Verhaltensprogramme

Intro- und Extrovertiertheit

Ziele und Lösungsverhalten

Motivation

Festhalten an Traditionen

Kooperationsverhalten

Umgang mit Stress

3. Wahrnehmung und Verhalten

Wahrnehmungskanäle

Farben gestatten Rückschlüsse

Sitzen ist mehr als Platz nehmen

Der Ton macht die Musik

Rauchen erlaubt

4. Temperamente und Körpertypologien

Die vier Grundtemperamente

Der Körperbau

Die Hände

Der Blick ins Gesicht

Augen auf!

Die Ohren

5. Die Handschrift

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Schriftbild

Schriftfluss

Fast Reader

Vorwort

Wer Menschenkenntnis besitzt, kann unter anderem aus der Körpersprache und dem Verhalten seines Gesprächspartners Hinweise auf dessen Persönlichkeit erhalten. Dafür ist ein hohes Maß an Aufmerksamkeit besonders wichtig. Wenn wir mit anderen Menschen in Kontakt treten, nehmen wir sie gleichzeitig wahr. Selten erscheint uns der andere aber wirklich so, wie er tatsächlich ist. Eine absolute Objektivität in unserer Wahrnehmung ist dabei kaum möglich, denn es fließen alle bis dahin gemachten guten und schlechten Erfahrungen, unsere eigene Verfassung und Lebenssituation ein. Auch für unseren Gesprächspartner spielt das subjektive Befinden eine Rolle.

Leitfaden im Berufs- und Privatleben

Dieses Buch will Ihnen dabei helfen, anhand bestimmter verbaler und nonverbaler Zeichen die Motivation und das Verhalten anderer besser zu verstehen. Dieses Wissen wird Ihnen bei einer positiven Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen helfen.

Nicht zuletzt erreichen Sie auch in Verhandlungen und Gesprächen Ihre Ziele leichter, weil Sie die (versteckten) Wünsche Ihres Gesprächspartners erkennen und das Gespräch danach ausrichten können.

Aufbau dieses Buches

• Das erste Kapitel ist der Bedeutung von Menschenkenntnis gewidmet.

• Im zweiten Kapitel erfahren Sie Grundlegendes über menschliche Verhaltensmuster.

• Alltägliche Verhaltensweisen und Körpertypologien sind Themen der Kapitel drei und vier.

• Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Kunst der Graphologie.

Eine letzte Anmerkung: Auch wenn zu Gunsten eines besseren Leseflusses durchgehend auf die weiblichen Endungen verzichtet wurde, sind Frauen und Männer natürlich gleichberechtigt angesprochen.

Mein besonderer Dank für die Motivation, dieses Buch zu schreiben geht an: Dirk Ader, Patricia Baier, Meinrad Bueb, Herrmann R. Eichhorn, Johann Hofmann, Alexander S. Kaufmann, Marianne Prey und Jutta Steiger.

Bernhard P. Wirth

1. Die Bedeutung von Menschenkenntnis

Eine gute Menschenkenntnis ist in vielen Bereichen, beispielsweise bei Verhandlungen, in vielfältigen Beratungs- und Verkaufsgesprächen ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.

1.1 Der Nutzen von Menschenkenntnis

Sowohl persönlicher Erfolg als auch Misserfolg hängen oft von den Beziehungen zu unseren Mitmenschen ab. Nur wenn ich jemanden wirklich kenne, kann ich seine Bedürfnisse berücksichtigen. Menschenkenntnis ermöglicht es, die Vorstellungen, Wünsche und Hoffnungen des anderen zu verstehen.

Vermeiden von Fehlurteilen

Menschenkenntnis ist deshalb so wichtig, weil der andere sonst für mich ein Unbekannter bleibt, von dem ich mir dann ein sehr subjektives Bild mache. Fehlurteile sind so vorprogrammiert und können für die Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen verhängnisvolle Folgen haben. Das gilt sowohl für das Privat- als auch für das Berufsleben.

Beispielsweise bei Personalentscheidungen ist Menschenkenntnis einfach unabdingbar. Schließlich möchten Sie wissen, wie sich ein künftiger Mitarbeiter in einer bestimmten Situation verhalten wird. Wenn Sie in Ihrem Unternehmen eine anstrengende Zeit erwarten, ist es wenig sinnvoll jemanden einzustellen, der nur über eine geringe Stresstoleranz verfügt.

Solchen personellen Fehlentscheidungen kann vorgebeugt werden, indem man die verbalen und nonverbalen Signale des anderen versteht, in seinen Augen zu lesen vermag und in sein Gesicht, auf seine Hände schaut.

 

In vielen Situationen und vor allem bei Personalentscheidungen kommt es darauf an, Hinweise auf das allgemeine Verhalten, die Fähigkeiten, die emotionale Stabilität, das Leistungsvermögen und die Kontaktfähigkeit des Gesprächspartners zu erhalten.

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1.2 Der erste Eindruck

Die ersten Sekunden sind entscheidend, wenn es darum geht, sich ein erstes Bild von seinem Mitmenschen zu machen oder selbst einen guten Eindruck zu hinterlassen. Dabei spielt die Wahrnehmung des anderen eine große Rolle, denn über eines müssen Sie sich im Klaren sein: Für den ersten Eindruck erhält man keine zweite Chance!

Der erste Eindruck setzt sich aus verbalen Signalen (den ersten Worten, der Stimme, dem Tonfall) und nonverbalen Signalen (dem Gesichtsausdruck, der Körpersprache, Mimik, Gestik, Haltung usw.) zusammen. Wir wählen dann aus, sortieren, favorisieren und vernachlässigen und machen uns auf diese Weise ein Bild von unserem Mitmenschen. Auch wenn dieses Bild sehr subjektiv ist, sind wir selten bereit, es später zu korrigieren.

 

Der erste Eindruck entsteht in den ersten Sekunden eines Zusammentreffens aus einer Vielzahl von aufgenommenen Informationen. Er lässt sich später nur schwer korrigieren.

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1.3 Die Begrüßung

Der Händedruck gehört bei uns zum Alltag. Man begrüßt oder verabschiedet sich, beglückwünscht jemanden, gibt sich dabei die Hand und sieht sich an. Wir wollen uns deshalb zunächst mit den Händen bzw. dem Händedruck beschäftigen.

Der feste Händedruck

Der feste Händedruck vermittelt sofort einen angenehmen Eindruck, weil er von einem gesunden Selbstbewusstsein spricht. Das Bewusstsein eines Menschen um seine Fähigkeiten hat nichts mit übertriebener Selbstdarstellung, Überheblichkeit oder gar Arroganz zu tun. Indem der andere Ihnen auf diese Weise die Hand reicht, teilt er Ihnen gleichzeitig etwas von seiner Einstellung zu sich selbst mit; hier kennt jemand seine Stärken und Schwächen ganz genau. Aufrichtigkeit, Offenheit und Verlässlichkeit gehören zu den herausragenden Eigenschaften solcher Menschen, sie kennen in der Regel keine Vorurteile anderen gegenüber und legen Wert auf gute zwischenmenschliche Beziehungen.

Der flüchtige Händedruck