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Marieluise Noack

30 Minuten

Umsetzungspower

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

©2016 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2016 erschienenen Buchtitel »30 Minuten Umsetzungspower« von Marieluise Noack, © 2016 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-709-5

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

imageAlle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

imageZahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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imageEin Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Ihre individuelle Strategie

Umsetzungstypen

Den Überblick bewahren

Vom „To do“ zum „I will“

2. Ready to start?

Einstellungen überprüfen

Standort bestimmen

Ressourcen checken

3. Ohne Plan ist alles nichts

Sachbezogene Projekte planen

Verhaltensprojekte planen

Ganz im Fluss: das Mäandern

4. Beharrlich bleiben

Den Durchhaltemuskel stärken

Vom Erfolg überzeugt sein

Mit Rückschritten umgehen

Fast Reader

Die Autorin

Weiterführende Literatur

Vorwort

Ob gute Vorsätze, berufliche Aufgaben oder Träume und Lebensziele: Wir alle haben ständig mit Projekten zu tun, mit kleinen und großen, einfachen und komplexen, selbst gewählten und von anderen aufgetragenen, dringenden und solchen vom Typus „will/könnte/sollte ich mal“ …

Wie gut und schnell wir diese Projekte umsetzen – und ob überhaupt –, das liegt immer an uns. Damit sind wir bereits mittendrin im Thema! Oberflächlich betrachtet kann man sich den Erfolg mit Zeit- und Selbstmanagementtechniken sichern. Sie kennen bestimmt die üblichen Tipps: Da wird geraten, zu priorisieren, Ziele nach bestimmten Kriterien zu formulieren, einen Plan zu machen, sich nebenbei um den Schweinehund zu kümmern – und das stimmt auch alles. Unsere Produktivität, also wie energievoll wir durchhalten und wie effizient wir unseren Erfolg sichern, hängt tatsächlich von unserem Selbst- und Zeitmanagement ab.

Doch meiner Erfahrung nach greifen die typischen Tipps zu kurz. Denn sie lassen zentrale Schrauben völlig außer Acht: Um die Dinge wirklich anzugehen, müssen wir vorher ansetzen, nämlich bei unserem ureigenen, individuell ausgeprägten Umsetzungstyp. Und dann heißt es, die Umsetzung in jeder Phase bis zum Ziel zu sichern. Auf den ersten Blick entdecken Sie in diesem Buch also viele der typischen Ansätze fürs Anpacken, Umsetzen und Dranbleiben, doch der Clou ist, dass wir dabei an bestimmten, jeweils besonders relevanten Schrauben drehen werden, damit Sie Ihre Vorhaben auch bis zum Ende durchziehen, und das auf möglichst mühelose Weise.

imageZunächst finden Sie heraus, welcher Umsetzungstyp Sie sind. Hier steckt die größte Hebelwirkung, denn hier werden Sie sich Ihrer individuellen Stärken bewusst – aber auch der Fallstricke, die Ihnen am gefährlichsten werden können.

imageDanach machen Sie sich startbereit. In dieser Phase wird entschieden, ob Sie überhaupt loslegen, und hier können Sie zudem enorm für Rückenwind sorgen!

imageIm Planungskapitel werden Sie einige Male ein blaues Wunder erleben: Denn zu bekannten, wertvollen Eckpfeilern guter Planung gesellen sich überraschende Erkenntnisse. Wir lassen den Projekten nämlich Raum zum Atmen und nutzen Umwege zu unserem Vorteil.

imageSchließlich widmen wir uns Ihrer Ausdauer. Denn unterm Strich ist es gerade bei den wichtigen, komplexen Projekten immer ausschlaggebend, ob es Ihnen gelingt, beharrlich dranzubleiben.

Viele erfolgreiche Projekte wünscht Ihnen

Marieluise Noack

1.Ihre individuelle Strategie

Wenn wir Projekte wirklich umsetzen wollen, dann müssen wir zunächst uns selbst besser kennenlernen. Letztlich hängt es von unserem Verhalten ab, ob wir unsere Ziele erreichen oder unterwegs die Flinte ins Korn werfen.

Wie unterschiedlich Menschen mit ihren Vorhaben umgehen, können Sie schon am Start feststellen. Während die einen gleich mit großem Elan durchstarten, scheinen die anderen in den Startlöchern stecken zu bleiben und nicht voranzukommen. Jeder Mensch hat eine individuelle Gangart mit Stärken und Schwächen.

Wie gut es Ihnen gelingt, Ihre Vorhaben umzusetzen und Ziele zu erreichen, hängt wesentlich davon ab, wie gut Sie Ihren Umsetzungstyp kennen, wie gut es Ihnen gelingt, in der Dichte des Alltags den Überblick zu bewahren, und wie clever Sie mit dem vermeintlichen Druck der To-do-Liste umgehen. Diese Faktoren machen Ihre individuelle Strategie aus.

1.1Umsetzungstypen

Warum verpuffen die vielen gängigen Tipps zu Selbstdisziplin und Zielerreichung so schnell – oft sogar vor dem ersten Schritt? Weil wir unterschiedlich sind! Wollen wir Vorhaben wirklich umsetzen, dann helfen keine Patentrezepte. Wir müssen unser Verhalten beobachten und einschätzen, um darauf abgestimmt die Strategien einzusetzen, die für uns am Erfolg versprechendsten sind.

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Jeder Mensch hat seine eigene, ganz individuelle Durchhaltekurve!

Jetzt stelle ich Ihnen die sieben wichtigsten Ausprägungen bei der Umsetzung eines Vorhabens vor. Jeder Typ hat seine Stärken und Schwächen. Letztere sind Verhaltensweisen, die sich negativ auf die Durchhaltekurve auswirken – bis hin zum Scheitern des Projektes. Doch keine Bange: Zu jeder Schwäche gibt es einen Ausgleich, auf den ich in späteren Kapiteln ausführlicher eingehe. Nehmen Sie bitte einen Stift zur Hand und kreuzen Sie auf den folgenden Seiten alle Verhaltensweisen an, die Sie an sich (er-)kennen. Dabei gilt:

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= sehr stark ausgeprägt

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= leichte Tendenz erkennbar

Ausprägung: sicherheitsbedürftig

Sehr sicherheitsbedürftige Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sorgfältig abwägen. Das geht bereits los, bevor sie sich für – oder gegen – ein Vorhaben entscheiden: Was spricht dafür? Was spricht dagegen? Welche Ressourcen sind nötig? Was bringt es mir? Was könnte passieren? Und, und, und …

Ist Ihr Sicherheitsbedürfnis stark ausgeprägt, kennen Sie die zwei Seiten der Medaille: Einerseits sind Sie davor gefeit, Vorhaben überhastet zu starten. Andererseits bremsen Sie sich oft aus. Besonders groß ist diese Gefahr bereits in der Startphase, denn das Abwägen dauert oft viel zu lange, manchmal so lange, bis eine Chance vertan ist. Dazu kommt, dass auch während der Umsetzung immer wieder die Handbremse angezogen wird. Denn Menschen mit dieser Tendenz suchen nach Garantien. Sie erwarten klar strukturierte Lösungswege, gerne mit Patentrezepten.

Für diese Ausprägung ist es besonders wichtig, die Haltung des Mäanderns zu entwickeln (s. Kap. 3.3). Am Start muss nicht alles klar sein, zumal neue und hilfreiche Erkenntnisse oft sowieso erst beim Tun entstehen.

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Ausprägung: ungeduldig

Menschen, die immer schon mit den Hufen scharren, sind wahre Anpacker. Sie sind begeisterungsfähig und legen ein hohes Tempo vor. Noch bevor andere darüber nachgedacht haben, wie, wo und was, haben sie längst losgelegt und sich mit Feuereifer ins Handeln gestürzt. Wenn Sie zu den Ungeduldigen gehören, wissen Sie ganz genau, was jetzt kommt: Die Durchhaltekurve bekommt meist schnell nach dem Start einen Knick. Die Begeisterungsphase führt zum Strohfeuer. Dann bleibt entweder die Lust auf der Strecke oder ein Vorhaben verläuft im Sand, weil Sie merken, dass es Ihnen doch gar nicht so wichtig war. Doch auch wenn Sie dabeibleiben, führt der ungezügelte Aktionismus oft dazu, sich zu verzetteln. Wesentliche Informationen werden nicht eingeholt, das Umfeld wird nicht einbezogen und die Schritte zum Ziel sind alles andere als koordiniert. Das kostet Kraft, Zeit, Nerven und manchmal sogar Geld.

Der ungeduldige Macher braucht eine Planung der praktischen Art, die das sofortige Umsetzen erlaubt und gleichzeitig sicherstellt, dass er immer den Wald im Blick hat und nicht nur die vielen Bäume, Äste und Zweige sieht.

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Ausprägung: pragmatisch

Pragmatiker sind wahre Realisten und setzen ihre Ressourcen sehr gezielt ein. Sie fokussieren sich auf das, was wirklich funktioniert, und halten nicht an Vorgehensweisen fest, die ihrer Meinung nach nicht funktionieren. In der Regel sind sie gute Beobachter und entwickeln ihre Handlungsmöglichkeiten im Tun weiter: Wo funktioniert es schon ein bisschen? Was habe ich da ganz konkret gemacht? Wie könnte ich diese Erfahrungen in der jetzigen Situation nutzen?