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»Gibt es eine bessere Form,
mit dem Leben fertigzuwerden,
als mit Liebe und Humor?«

Charles Dickens

3. Warum Hu, der Humor, die Menschen zum Lachen bringt, wenn in der Liebe mal wieder alles schiefgeht

Also mal ganz ehrlich! Wer von Ihnen will Liebe? Ewige Liebe! Hände hoch! Aha, fast alle. Jedenfalls alle Frauen! Wer von Ihnen will Sex? Wieder bitte die Hände heben! Aha. Frauen und Männer. Wer hätte das gedacht. Einige Männer haben sogar beide Hände gehoben. Mmhhh. Darf ich dazu mal ’ne Frage stellen, meine Herren? Immer mit der Gleichen? Bitte? Wieso kommt da jetzt keine Antwort? Mmmhhh. Das scheint ein heißes Eisen zu sein. Gut, gut, ich höre schon auf. Mmhhhh.

Wir machen mal weiter: Wer von Ihnen will Liebeskummer? Beziehungskrisen? Trennungen? Ich warte. Niemand? Wie bitte? Die kommen einen auch teuer zu stehen? Ja, da haben Sie ja so was von recht. In jeder Hinsicht. Scheidungsanwälte. Ehetherapeuten. Millionen Beziehungsratgeber. Der ganze Alkohol, den man trinken muss. Und das viele Schokoladeneis. Was das kostet! Von den Enttäuschungen gar nicht zu reden. Und den Täuschungen!

Wollen wir Menschen Beziehungskrisen? Ungefähr so sehr, wie wir die Krätze wollen. Wir Menschen wollen nicht, dass es uns schlecht geht. Wir Menschen wollen, dass es uns super geht. Immer. Das haben wir uns verdient. Wenn wir schon aus einem Akt der Liebe entstanden sind! Oder so. Und uns sowieso keiner gefragt hat, ob wir das Resultat des Liebesaktes unserer Eltern sein wollen. Allein die Vorstellung. Wer kann sich schon seine Eltern beim leidenschaftlichen Sex vorstellen? Und hat Sex was mit Liebe zu tun? Meine Damen? Meine Herren? Hu und ich sehen, da scheiden sich die Geister.

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Wie dem auch sei: Das Mindeste, was wir verlangen können, ist das Paradies auf Erden! Das Dumme ist nur, dass wir es mit uns alleine im Paradies nicht aushalten! Zum Paradies gehört nun mal Liebe. Und sich selbst lieben? Wer kann das schon? Deswegen brauchen wir einen anderen Menschen. Wir sind ja nicht blöd! Und wenn wir den gefunden haben, dann soll er völlig von den Socken sein. Von unserer sonnengleichen Erscheinung. So sehr, dass er uns, ohne zu murren, ganz von selbst den Himmel auf Erden bereitet. Wie der Himmel auf Erden genau aussehen soll, wissen wir nicht. Aber das ist ja auch nicht unser Problem. Wer uns liebt, der soll sich gefälligst anstrengen. Irgendetwas mit Sex muss dabei sein. Und Leidenschaft. Und ewige Jugend. Und Attraktivität. Und Kinder. Nicht immer. Aber wieder öfter. Und natürlich ein sorgenfreies Leben. Also genügend Geld. Wir wollen stolz auf ihn sein. Auf unseren Partner. Auf seine Elterneigenschaften. Sein gutes Aussehen. Seine Karriere. Seine Kochkünste. Wir selbst haben es da besser: Wir können gut aussehen, aber wir müssen nicht. Wir können Karriere machen, aber wir müssen nicht. Wir können viel Geld verdienen, aber wir müssen nicht. Wir können gut kochen können, aber wir müssen nicht. Wir sind eine sonnengleiche Erscheinung.

Wenn wir krank sind, soll der Partner für uns da sein. Unsere Freiheit wollen wir natürlich auch. Und Treue. Also vom Partner. Wir können treu sein, müssen aber nicht. Kann ja mal passieren. Bei uns. Liebevoll soll er sein, der Traumpartner, und empathisch. Und aufregend. Wir können liebevoll, empathisch und aufregend sein. Müssen aber nicht. Fehler passieren eben. Obwohl wir eine sonnengleiche Erscheinung sind, sind wir nur Menschen. Unsere Partner, also Mr und Mrs Right, aber nicht. Und deswegen wollen wir die immerwährende Glücksgarantie. Drunter machen wir es nicht! Da verstehen wir gar keinen Spaß. Null Toleranz!

Wer uns liebt, muss so sein, wie wir ihn wollen. Und wenn wir nicht wissen, wie wir ihn wollen, dann muss wenigstens er es wissen. Weiß er es nicht, machen wir Schluss. Das geht am besten per SMS. Dann muss man dem Versager, der uns so enttäuscht hat, wenigstens nicht ins Gesicht sehen. Oder wir beauftragen einen Anwalt. Dafür, dass das Monster uns wehgetan hat, soll es bluten. Schließlich müssen wir eine lebenslange Therapie bezahlen. Und dann noch das ein oder andere esoterische Seminar, viele Abende mit unseren Kumpels und die Frauen und Männer, die uns von unserem Liebeskummer auf dem Weg zum nächsten Traumpartner ablenken – was das alles kostet! An Geld und Energie. Dafür sollen Mr und Mrs Loser gefälligst blechen. Irgendwie.

Tja, so sind wir. Und so bleiben wir auch. Wir sind ja Menschen. Und als solche die meisten von uns oft Beziehungswürstchen. (Für alle, die Hus und mein erstes gemeinsames Buch nicht gelesen haben: Sie sind auch eins. Ein Beziehungswürstchen. Stehen Sie dazu! Sie sind ein ganz normales Würstchen im Würstchen-Land.)

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Deswegen kommt es so oft zu Beziehungskrisen und Liebeskummer. Den machen wir uns nämlich selbst. Autsch!! Ja, das tut weh! Und warum? Weil wir einfach nicht verstehen, dass wir keine sonnengleiche Erscheinung sind. Genauso wenig wie der Traumpartner. Weil wir einfach nicht verstehen, dass wir alle nur unvollkommene Wesen sind. Und dass Liebe keine ewige Garantie auf Glück bedeutet. Sondern eine Reise. Auf Reisen kann man schon beklaut werden. Oder das Hotel ist mies. Oder der Flieger kommt zu spät. Oder zu früh. Oder der Pilot war blau. Oder das Bordpersonal hat keine Lust. Manchmal stürzt der Flieger sogar ab. Wegen menschlichen Versagens. Oder schlechter Wartung. Das ist so. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Es gibt, das ist die schlechte Nachricht, keinerlei Garantie auf Liebesglück! Ätsch!

Schlimmer noch, ein anderer Mensch kann uns nicht glücklich machen. Jedenfalls nicht langfristig. Das ist eine Unverschämtheit. Von dem anderen Menschen. Das wissen wir! Hu und ich. Warum hat man sie denn überhaupt, die anderen Menschen. Für irgendwas müssen sie doch nütze sein!

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um sich zu beschweren. Beim Universum, bei unseren Eltern. Und überhaupt bei allen.

– Hör auf, wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen, Hu! Ja, ich weiß, das nützt ungefähr so viel, wie sich bei der Deutschen Bahn über irgendetwas zu beschweren. Nämlich gar nichts. Ich hab ’ne tolle Idee, Hu! Das wäre doch mal ’ne Humor-Übung. Oder, Hu? Für Humor-Fortgeschrittene. Sich bei der Deutschen Bahn über den Service zu beschweren. Hihi. Oder über die Unpünktlichkeit.

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Huhu. Ich finde das superlustig. Da kann man ganz viel Humor entwickeln. Während man auf Änderung hofft. Die Übung ist fantastisch für Liebe-Krisen geeignet. Wenn man sie mit Humor bewältigen will. Wollen wir die mal veröffentlichen? Du denkst drüber nach! Das freut mich. Ich liebe dich auch. Grrrrr. –

Hier kommt noch eine schlechte Nachricht: Bei wem auch immer wir uns beschweren, es wird sich nichts ändern. Es wird nur teurer. In jeder Hinsicht. Wir sind, was wir sind. Mist.

Tataaaaaa!!!

Und hier kommt sie endlich doch noch! Die gute Nachricht. Und sie wird überbracht vom Ritter der humorvollen Liebe, von Hu, dem Humor. Dem unermüdlichen Kämpfer für Humor in Beziehungskrisen.

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Und das soll ich Ihnen von Hu sagen, meine Damen und Herren: Fangen wir doch einfach mal an, uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Als liebenswerte Beziehungswürstchen. Liebenswert jetzt nicht unbedingt aus Sicht desjenigen Partners, den wir gerade in Grund und Boden geliebt haben. Sondern liebenswert vom Humoruniversum aus gesehen. Liebenswert und unvollkommen. Schreiend unvollkommen. Wenn wir aber alle Beziehungswürstchen sein dürfen, dann liebt sich’s wesentlich leichter. Denn dann darf der andere ja auch ein Würstchen sein. Und von Würstchen zu Würstchen kann man sich auch schon mal um den Senf streiten.

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Oder kalt werden. Als Würstchen. Oder zu heiß. Oder abgelaufen. Dann müssen wir auch nicht verbissen an unseren Beziehungen arbeiten, bis sie sich total ausgeliebt haben. Wir brauchen nur Humor, und damit ein bisschen Verständnis für uns Menschen. Und jede Menge Kreativität, Fantasie und Spaß, um mit Liebeskrisen fertigzuwerden. Sagt Hu! Dann klappt’s auch mit der Liebe.

Und wenn nicht? Dann klappt’s vielleicht mit der nächsten! Und wenn nicht? Dann klappt es trotzdem mit unserem Leben. Lieben kann man immer. Egal wen. Sogar sich selbst!

Gegen die Liebe kann man sich zwar wehren. Das nützt aber auch nichts. Schauen Sie mich an: Ich muss Hu, den Humor, lieben. Das habe ich mir nicht ausgesucht. Das ist einfach so gekommen. Und das ist auch nicht immer einfach.

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– Nein, ist es nicht, Hu! Nein. Nein, du bist nicht so einfach. Ja, ich schon! Nein, du nicht. Du bist eitel. Ich?

Ich bin kein bisschen eitel.

Du! Ich? Nein! Du! Jaja,

ich schreib weiter. –