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Christiane Wittig

30 Minuten

Effektiv arbeiten
im Homeoffice

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Eva Gößwein, Berlin

Autorenfoto: Erwin Moser, München

© 2018 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2018 erschienenen Buchtitel "30 Minuten Effektiv arbeiten im Homeoffice" von Christiane Wittig, © 2018 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

Hinweis:

Das Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder die Autorin noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.

ISBN Buchausgabe: 978-3-86936-880-1

ISBN epub: 978-3-95623-794-2

In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

imageAlle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

imageZahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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imageEin Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Vor- und Nachteile von Homeoffice

Homeoffice – was ist das eigentlich?

Wann und für wen ist Homeoffice sinnvoll?

Welcher Homeoffice-Typ sind Sie?

2. Einrichtung des Arbeitsplatzes

Welche Möglichkeiten haben Sie?

Wie ist der Arbeitsplatz ausgestattet?

Welche Möblierung ist sinnvoll und notwendig?

3. Arbeiten im privaten Umfeld

Welche Vereinbarungen müssen Sie treffen?

Wie sichern Sie sich Ihre Freizeit?

Wie sollte Ihr Tagesablauf aussehen?

4. Arbeitsabläufe und Zeiteinteilung

Wer stört?

Wie hoch ist Ihre Zeitkompetenz?

Können Sie Nein sagen?

5. Steuerliche und rechtliche Aspekte und die Sicht der Unternehmen

Kontrolle ist gut – Vertrauen ist besser?

Welche steuerlichen Aspekte sind relevant?

Was gibt es von rechtlicher Seite zu beachten?

Selbstreflexion

Fast Reader

Die Autorin

Weiterführende Literatur

Vorwort

Morgens nicht im Stau stehen, konzentriert an einer Aufgabe arbeiten, ohne mit einem Ohr die Erlebnisse der Kollegen vom Vortag mitzuhören, oder die Kinder noch sehen, bevor sie im Bett liegen – was auch immer die Motivation ist, jeder dritte Arbeitnehmer wünscht sich aktuellen Umfragen zufolge Möglichkeiten, auch zu Hause zu arbeiten. Aber nur jeder zehnte tut es. Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland damit bei Homeoffice-Angeboten hinterher. Während der Anteil der Heimarbeiter in anderen Ländern, wie Frankreich oder Skandinavien, ständig steigt, liegt er in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Meist sind es Frauen, die diese Arbeitsform in Anspruch nehmen wollen, um die Familie und den Beruf besser unter einen Hut zu bringen. Aber auch manche Männer wünschen sich – zumindest zeitweise –, von zu Hause aus arbeiten zu können, um sich ungestört um komplexe Themen zu kümmern und mehr Ruhe in den Arbeitsalltag zu bringen.

Doch obwohl viele der Beschäftigten gern mobil arbeiten würden, haben sie zugleich Angst vor negativen Konsequenzen, zum Beispiel davor, im Homeoffice mehr arbeiten zu müssen, weil die Leistungen nicht mehr gesehen und anerkannt werden, oder vor sozialer Ausgrenzung im Kollegenkreis. Hier ist es wichtig, eine Kultur des Vertrauens zu fördern sowie betriebliche Rahmenbedingungen zu etablieren, die diesen Befürchtungen entgegenwirken.

Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen, bedeutet das für sie zum Teil auch geänderte Arbeitsabläufe und eine Umstellung oder Ergänzung des technischen Equipments, zudem ist mehr Vertrauen in die Mitarbeiter erforderlich. Für die Mitarbeiter wiederum geht Homeoffice mit mehr Eigenverantwortung einher. Sie müssen mehr Disziplin und Zeitkompetenz beweisen. Wer ganz oder teilweise von zu Hause aus arbeitet oder gar aus einem Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit wechselt, muss sich bewusst sein, dass ab sofort nicht immer jemand da ist, der einem sagt, was man wann zu tun und zu lassen hat, und die Arbeitszeiten überwacht.

Dieser Ratgeber gibt Ihnen Hilfestellung für die gelungene Arbeit im Homeoffice und das entspannte Arbeiten in Selbstverantwortung. Sie erhalten Tipps zu Büroeinrichtung, Hard- und Software sowie rechtlichen Gegebenheiten und für eine effiziente Zeiteinteilung, eine gute Kommunikation und hilfreiches Neinsagen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für ein entschleunigtes, stressfreies Arbeiten im Homeoffice in Selbstverantwortung und Selbstbestimmung.

Ihre Christiane Wittig

1.Vor- und Nachteile von Homeoffice

Von zu Hause arbeiten zu können, statt sich jeden Morgen bei Wind und Wetter auf den Weg ins Büro zu machen – für viele ist das eine Wunschvorstellung. Tatsächlich kann es sehr vorteilhaft sein, immer oder gelegentlich im Homeoffice zu arbeiten, und dank der digitalen Kommunikation ist das heute in vielen Berufen auch möglich. Allerdings sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass die Arbeit im Homeoffice nicht für jeden geeignet ist und dabei durchaus auch Herausforderungen gemeistert werden müssen. Ist Homeoffice also das richtige Arbeitsmodell für Sie? Das folgende Kapitel hilft Ihnen, das herauszufinden.

1.1Homeoffice – was ist das eigentlich?

Früher war das, was wir heute als Homeoffice bezeichnen, eher als Heimarbeit bekannt. Darunter verstand man jedoch meist manuelle Tätigkeiten wie Mailingversand oder leichte Montagearbeiten in den eigenen, privaten Räumen. Mit der Veränderung der Wertschöpfungskette verlor der Heimarbeitsplatz als Produktionsstandort an Bedeutung und diese Arbeitsform wurde immer seltener.

Das änderte sich durch die rasante Entwicklung der elektronischen Kommunikation. Das Konzept der Heimarbeit erhielt neue Impulse und Ausprägungen, beispielsweise durch Telearbeit, Mobile Work, Road Warrior oder Satellitenbüros und Tele-Center. Die größte Zunahme dieser Arbeitsformen fand in den Jahren 2008 bis 2013 statt.

Wie verbreitet ist Homeoffice?

Bei einer Umfrage des ifo Instituts und des Personaldienstleisters Randstad im Jahr 2013 gaben Personalleiter von 33 Prozent der befragten Firmen an, ihren Mitarbeitern die Arbeit von zu Hause zu ermöglichen. Vor allem große Firmen boten damals bereits vermehrt Homeoffice-Arbeitsplätze als Benefit an. In Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeitern betraf das oft sogar 50 Prozent der Arbeitsplätze.

Einem Bericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung von 2016 zufolge liegt Deutschland aber immer noch deutlich unter den Quoten anderer europäischer Länder. Die Homeoffice-Möglichkeiten werden bei Weitem nicht ausgeschöpft.

Formen von Homeoffice

Homeoffice ist nicht gleich Homeoffice. Die angebotenen Arbeitsmodelle sind jeweils unterschiedlich, es kommt dabei sehr auf die Unternehmensstrukturen an. In Firmen mit einem überwiegend dezentralisierten Außendienst (z. B. in der Pharmabranche) arbeiten die Mitarbeiter öfter – oder fast ausschließlich – im Homeoffice. Ihre Arbeitsweise kommt fast der von Selbstständigen gleich.

Diese Variante des Homeoffice sollte aber keinesfalls als ein Modell verstanden werden, das die Erreichbarkeit nach Feierabend gewährleistet. Stattdessen sollte es primär darum gehen, die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben zu verbessern und Freiraum zu bieten, um bestimmte Dinge jenseits der Bürohektik in Ruhe zu erledigen.

Manche Firmen bieten alternierende Telearbeit an, d. h., die Mitarbeiter können nach Absprache tageweise zu Hause arbeiten oder sie vereinbaren feste Tage in der Woche oder im Monat, an denen sie im Homeoffice arbeiten. Der Vorteil ist, dass Tätigkeiten mit hohem Konzentrationsbedarf effizienter erledigt werden können, die Bindung ans Unternehmen und der Informationsfluss aber kaum beeinträchtigt werden.

Bei Mobile Work und Road Warrior haben die Mitarbeiter keinen festen Arbeitsplatz, sondern sie arbeiten im Zug, am Autobahnrasthof, beim Kunden, im Straßencafé oder zu Hause. Im Firmengebäude gibt es häufig temporäre Arbeitsplätze.

Mobile Telearbeit zeichnet sich also durch eine hohe geografische und zeitliche Unabhängigkeit aus. Die Herausforderung liegt in der adäquaten Ausstattung, sodass die Road Warrior in die Arbeitsprozesse eingebunden bleiben, jederzeit auf Informationen zugreifen können und für Ansprechpartner erreichbar sind.

Vorteile der Arbeit von zu Hause aus:

image Keine langen Arbeitswege und keine Staus morgens und abends

image Keine Störungen durch Kollegen, keine Ablenkungen in Großraumbüros

image Ungestörtes, konzentriertes Bearbeiten wichtiger Aufgaben möglich

image Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, dadurch weniger Stress

Nachteile des Homeoffice:

image Gefahr von Isolation und Selbstausbeutung

image Eingeschränkter Kontakt zum Unternehmen

image Reduzierter Informationsfluss

image Mehr Selbstdisziplin erforderlich

image Konsequentes Neinsagen notwendig

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