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André May

30 Minuten

Recruiting

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Umschlaggestaltung: die imprimatur, Hainburg

Umschlagkonzept: Martin Zech Design, Bremen

Lektorat: Eva Gößwein, Berlin

Autorenfoto: Felikss Francer, München

© 2020 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Das E-Book basiert auf dem 2016 erschienenen Buchtitel »30 Minuten Recruiting« von André May, © 2020 GABAL Verlag GmbH, Offenbach

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.

ISBN Buchausgabe: 978-3-95623-937-3

ISBN epub: 978-3-95623-938-0

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In 30 Minuten wissen Sie mehr!

Dieses Buch ist so konzipiert, dass Sie in kurzer Zeit prägnante und fundierte Informationen aufnehmen können. Mithilfe eines Leitsystems werden Sie durch das Buch geführt. Es erlaubt Ihnen, innerhalb Ihres persönlichen Zeitkontingents (von 10 bis 30 Minuten) das Wesentliche zu erfassen.

Kurze Lesezeit

In 30 Minuten können Sie das ganze Buch lesen. Wenn Sie weniger Zeit haben, lesen Sie gezielt nur die Stellen, die für Sie wichtige Informationen beinhalten.

imageAlle wichtigen Informationen sind blau gedruckt.

imageZahlreiche Zusammenfassungen innerhalb der Kapitel erlauben das schnelle Querlesen.

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imageEin Fast Reader am Ende des Buches fasst alle wichtigen Aspekte zusammen.

Inhalt

Vorwort

1. Was sich geändert hat

Neue Generationen gehen an den Start

Die Digitalisierung schreitet voran

Der demografische Wandel ist da

2. Die richtigen Mitarbeiter rekrutieren

Rekrutieren heißt Verkaufen

Vom „Post and pray“ zur aktiven Ansprache

So entwickelt Ihr Unternehmen Strahlkraft

3. Die fünf erfolgreichsten Recruiting-Instrumente

Mitarbeiter werben Mitarbeiter

Die Direktansprache (Active Sourcing)

Die Karriere-Seite

Social-Media-Recruiting

Der Talent-Pool

4. Recruiting-Instrumente wirksam umsetzen

Recruiting braucht Kontinuität

Recruiting braucht Zeit

Recruiting braucht Strukturen und Ziele

5. Bewerber auswählen und qualifizieren

Das Anforderungsprofil

Das erste Telefonat

Das persönliche Gespräch

Die zwölf besten Bewerberfragen

Das Begeisterungsgespräch

Fast Reader

Der Autor

Weiterführende Literatur

Vorwort

Schauen Sie bei Wikipedia unter dem Begriff Recruiting nach, finden Sie dort folgende Definition: „Personalbeschaffung ist Teil der Personalwirtschaft und befasst sich mit der Deckung eines zuvor definierten Personalbedarfs.“ Übersetzt heißt Recruiting also Mitarbeitergewinnung. Eine einfache Erläuterung, hinter der sich jedoch eine Vielzahl an Stolperfallen verbergen kann. Gerade in Zeiten des demografischen Wandels, der Digitalisierung und des zunehmenden Fachkräftemangels ist die Mitarbeitergewinnung zu einer echten Herausforderung geworden. Die Jahre, in denen man eine Anzeige in einer Printzeitung schalten konnte und körbeweise Bewerbungen erhielt, liegen schon lange hinter uns.

Das vorliegende Buch zeigt Ihnen, mit welchen Strategien Sie trotz der schwierigen Bedingungen die besten Mitarbeiter, Top-Verkäufer und wahren Talente für sich und Ihr Unternehmen gewinnen können.

Die eigene Erfahrung hat mich gelehrt, dass man sich etwas einfallen lassen muss, um die fähigsten Leute in ausreichender Zahl einstellen zu können. So stand ich bei meinem Antritt als Vertriebsführungskraft in einer deutschen Großbank damals selbst unter dem Druck, die besten Mitarbeiter ins Team holen zu wollen. Als erfahrener und erfolgreicher Verkäufer habe ich dabei schnell erkannt, dass konventionelle Strategien immer schlechter funktionieren und Recruiting, genau wie das Verkaufen selbst, ein Quotengeschäft ist. Warum also nicht die Erfolgsrezepte der Top-Verkäufer auf das Recruiting anwenden? Egal ob Sie Human-Resources-Mitarbeiter, Struktur-Vertriebler, Personalleiter, Vertriebsführungskraft oder Geschäftsführer sind: Recruiter müssen zu Verkäufern werden, wenn sie in der heutigen Zeit die besten Mitarbeiter gewinnen wollen. Natürlich verlangt diese Sichtweise von vielen HR-Mitarbeitern ein neues Rollenverständnis. Um sich dieser Herausforderung stellen zu können, gibt Ihnen dieses Buch viele Hinweise und Tipps, wie Sie die besten Mitarbeiter finden. Top-Leute gibt es nämlich oft mehr, als Sie denken. Das Problem ist nur, dass sie in anderen Unternehmen beschäftigt sind. Genau hier liegt die größte Herausforderung im Recruiting.

Es geht um Sichtbarkeit und darum, dass möglichst viele Menschen erfahren, dass Sie auf der Suche nach Mitarbeitern sind. Dabei ist es nicht relevant, ob Sie eine möglichst hohe Bewerberzahl generieren. Wichtiger ist es, bereits im Vorfeld sogenannte Luftnummern auszuschließen. Diese kosten schließlich nur Zeit und Geld. Stattdessen bekommen Sie genau das, was Sie wollen: die Top-Mitarbeiter für Ihr Unternehmen.

Viel Erfolg und Spaß beim Recruiting wünscht Ihnen

Ihr André May

1.Was sich geändert hat

Ihre Kenntnis über das Leben und die Vorstellungen des idealen Mitarbeiters trägt maßgeblich zum Recruiting-Erfolg bei. Welche Kommunikationsmittel brauchen Sie, um Ihre zukünftigen Top-Mitarbeiter zu erreichen? Auf welchen Kanälen müssen Sie als Unternehmen präsent sein, um an Attraktivität für eine Generation Y oder Z zu gewinnen? Wie wichtig sind Social Media und Co. für ein erfolgreiches Recruiting? All diese Fragen lassen sich nur beantworten, wenn Sie Ihre Zielgruppe wirklich kennen.

Deshalb ist es unumgänglich, sich mit den Veränderungen, die der Wandel und die Digitalisierung mit sich bringen, auseinanderzusetzen. Nur so können aus Herausforderungen Chancen werden. Die folgenden Kapitel erläutern die Ausgangslage für Ihr zukünftiges Recruiting-Konzept.

1.1Neue Generationen gehen an den Start

Die Generationen, die aktuell am Arbeitsmarkt vertreten sind, werden in vier unterschiedliche Altersklassen eingeteilt: Die Generation Babyboomer wird abgelöst von der Generation X, woraufhin sich die Generation Y anschließt, die jüngst von der Generation Z ergänzt wird. Diese Einteilung versucht, die unterschiedlichen Generationen durch Nennung verschiedener Hauptmerkmale und typischer Eigenschaften voneinander zu unterscheiden.

Natürlich lassen sich Generationen nicht streng nach Geburtsjahrgängen abgrenzen. Schließlich entwickelt sich jedes Individuum eigenständig. Dennoch lassen sich signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Generationen feststellen.

Generation Babyboomer

Die Generation der Babyboomer, das heißt die Generation der geburtenstarken Jahrgänge von 1946 bis 1964, hat den Begriff „Workaholic“ geprägt. Die heute ungefähr 50- bis 70-Jährigen haben zum großen Teil die Arbeit in den Mittelpunkt ihres Lebens gestellt. Das bedeutet, dass der Job bei dieser Generation einen extrem hohen Stellenwert besitzt.

Die Rahmenbedingungen für Beruf und Alltag, durch die diese Generation geprägt wurde, unterschieden sich deutlich von den heutigen Bedingungen. So war und ist zum Beispiel das Kommunikationsmittel Nummer eins der Menschen dieser Generation das gute alte Telefon.

Generation X

Zur sogenannten Generation X gehören all diejenigen, die zwischen 1965 und 1979 geboren wurden. Sie gelten als ambitioniert, sie sind sehr gut ausgebildet und auch durchaus ehrgeizig.

Während die Babyboomer jedoch noch „leben, um zu arbeiten“, lautet das Motto der Generation X: „Arbeiten, um zu leben.“ Diese Generation legt erheblichen Wert auf eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Die bevorzugten Kommunikationsmedien, die die Generation X geprägt haben, sind bereits der E-Mail-Verkehr und das Mobiltelefon.

Generation Y

Die Generation Y umfasst die Jahrgänge der von 1980 bis 1993 Geborenen. Die Hauptkommunikationsmedien der Generation Y sind digital, sie fühlt sich im Internet zu Hause. Der Name „Generation Y“ beinhaltet, wenn er englisch ausgesprochen wird, auch einen Gleichklang mit dem englischen Wort „Why“, und das „Warum“ steht wie kein anderer Begriff für diese Generation. Die Menschen der Generation Y fragen immer wieder nach dem Warum und suchen einen Sinn in ihrer Tätigkeit. Mitunter ist es ihnen sehr wichtig, sich mit dem Unternehmen und der Tätigkeit zu identifizieren. Sie sind aber auch durchaus bereit, mehr zu leisten, wenn sie einen Sinn in ihrer Arbeit sehen.

Bei der Generation Y werden Arbeit und Privatleben außerdem nicht mehr so strikt getrennt wie bei früheren Generationen, sondern verschmelzen zunehmend. Das bedeutet, dass es selbstverständlich ist, auch in der Freizeit zu arbeiten und während der Arbeit private Dinge zu erledigen.