image

Impressum

Unternehmercoach GmbH
Freiburger Str. 31
79427 Eschbach
Autor: Stefan Merath
Kontakt: +49 (0)7634 / 50 89 60 oder info@unternehmercoach.com
© Unternehmercoach GmbH 2011/2014 V3
Cover-Foto: Shutterstock

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Unternehmercoach GmbH.

image

Stefan Merath:

Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer

Februar 2008

Gabal-Verlag Stefan Merath:

image

Stefan Merath:

Die Kunst, seine Kunden zu lieben

Februar 2011

Gabal-Verlag Stefan Merath:

image

Stefan Merath:

Dein Wille geschehe

Februar 2017

Gabal-Verlag Stefan Merath:

Inhalt

1.Klarheit gewinnen

2.Fokus!

3.Ausreden

4.Der Gewinn

5.Wie man Gewinn macht

6.Ausreden und das Inner Game

7.Die dauerhafte Umsetzung

8.Die Privatfinanzen

9.Deine Entscheidungen und Ergebnisse

10.Selbstbestimmung und Freiheit

Wie du innerhalb weniger Monate deine unternehmerischen Finanzen in den Griff bekommst. Dauerhaft!

Gesunde Unternehmensfinanzen als Grundlage für deine Selbstbestimmung und Freiheit

Liebe Unternehmerin, lieber Unternehmer,

du hast dich für dieses E-Book entschieden. Vermutlich sind deine Unternehmensfinanzen also in keiner tollen Situation. Oder sie sind es nicht dauerhaft. Deshalb zuallererst meine Anerkennung dafür, dass du dich damit beschäftigen und sie verbessern willst.

Ich verspreche dir, ich werde dieses E-Book so kurz wie möglich halten. Das liegt zum einen daran, dass dieses Thema wirklich einfach zu verstehen ist – okay, ich hatte Mathe-Leistungskurs und da meist so um die 13-15 Punkte, deswegen sind Zahlen für mich eh einfach. Aber ich verspreche dir, dass ich es auch für dich einfach halte. Zum anderen werde ich das E-Book kurz halten, weil Zahlen nicht mein Lieblingsthema sind. Aber ich kann damit perfekt umgehen. Könnte ich es nicht und wäre trotzdem Unternehmer, dann müsste ich mich notgedrungen mit Zahlen beschäftigen und könnte mich vor lauter Problemen eben nicht mit meinem Lieblingsthema beschäftigen.

Für dich ist das anders. Für dich SIND die nächsten Wochen deine Finanzen dein Lieblingsthema. Damit du dich irgendwann nicht mehr mit ihnen beschäftigen musst und Zeit für dein wirkliches Lieblingsthema hast. Damit du nicht dauernd säumigen Kunden hinterhertelefonieren und dich vor nervigen Lieferanten verstecken musst.

Bevor wir anfangen, willst du vielleicht noch wissen, was mein Lieblingsthema ist? Für mich ist Unternehmersein die geilste Lebensform der Welt und Ausdruck meiner Freiheit und Selbstbestimmung. Mein Lieblingsthema ist, andere Unternehmer zu wirklicher Freiheit und Selbstbestimmung zu führen (Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer, Dein Wille geschehe). Aber das ist hier nicht das Thema. Hier schaffen wir nur die Voraussetzungen. Für mich aber zentral ist Folgendes: Das hier ist kein E-Book zum einfach mal Durchlesen, sondern du willst was ändern. Also wirst du während des Lesens ein paar Entscheidungen treffen und Handlungen einleiten.

Wenn du das Buch einfach so liest, wird sich nichts ändern. Und wenn du dir vornimmst, das Buch zuerst zu lesen und wenn du dann alles weißt, es dann nochmals zu lesen und dann zu handeln, dann wird auch nichts passieren. Du bist dann nämlich schon wieder über ein neues E-Book gestolpert und liest das, statt erst mal dieses umzusetzen. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche: Ich habe mittlerweile über 1.300 Bücher zum Thema Unternehmersein gelesen. Und du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich alle umgesetzt habe? ;-)

Also, bevor wir weitermachen, wirst du eine Entscheidung treffen:

Willst du alles tun, was notwendig ist, um deine Unternehmensfinanzen dauerhaft in Ordnung zu bringen?

Ja oder Nein? Na gut, nicht ganz alles: Du musst dich nicht von deinem Lebenspartner trennen und darfst auch deine Kinder in Zukunft noch sehen. Aber fast alles? Ja oder Nein? Triff diese Entscheidung jetzt! Falls die Antwort jetzt „Nein“ lautet oder „Ich will erst das ganze E-Book lesen, damit ich weiß, worauf ich mich einlasse“, dann hör auf zu lesen. Jetzt. Dann wäre dieses E-Book Zeitverschwendung für dich! Dieses E-Book ist für Unternehmer geschrieben. Unternehmer entscheiden schnell! Und meist, ohne im letzten Detail zu wissen, was auf sie zukommt. Oder wusstest du vor deiner Gründung, was alles auf dich zukommen wird? Wo ist diese Haltung, die du hattest, jetzt geblieben? Diese Lust am Abenteuer, am Aufbruch?

Und Unternehmer stehen zu ihrem Wort, wenn sie einmal eine Entscheidung getroffen haben. Also nochmal: Wirst du alles tun, was notwendig ist, um deine Unternehmensfinanzen dauerhaft in Ordnung zu bringen? Ja oder Nein?

Deine Entscheidung lautet „Ja“? Super! Aber lass uns das noch überprüfen! Du hast bestimmt einen Freund oder Bekannten, vor dem du Respekt hast? Dann ruf ihn jetzt sofort an und sag ihm: „Ich habe mich dafür entschieden, alles zu tun, was notwendig ist, um meine Unternehmensfinanzen in Ordnung zu bringen. Ich bitte dich darum, dass du hin und wieder nachfragst, wie weit ich damit gekommen bin.“ Ouuuuh, das fühlt sich hart an, oder? Vielleicht fallen dir auch gerade schon Gründe ein, warum das jetzt in diesem Moment nicht geht? Und dass du es später vielleicht machst. Und dass du jetzt erst mal Content willst. Ganz ehrlich, wenn du diese Kreativität stattdessen in die Lösung deiner Finanzprobleme stecken würdest, wäre das besser. Du bist Unternehmer und Unternehmer stehen zu ihrem Wort. Also ruf an. Jetzt. Sonst kann ich dir nicht helfen und du brauchst nicht weiter zu lesen!

OK, ich gehe mal davon aus, du hast die Entscheidung getroffen und deinen Bekannten angerufen. Dann hast du schon zwei große Schritte gemacht. Erstens du hast eine klare Entscheidung getroffen und zweitens wäre es dir diesem Menschen gegenüber ziemlich peinlich, wenn du es nicht hin bekommst. Letztlich ist dieses ganze Finanzthema nur ein Thema von klaren Entscheidungen. Deshalb trainieren wir hier in dem E-Book deinen Entscheidungsmuskel. In Zukunft werde ich diese Entscheidungsstellen im E-Book einrücken und kursiv schreiben.

1. Klarheit gewinnen

Die meisten Unternehmer reden sich ihre Finanzen schön. Deswegen machen wir zuerst einmal einen einfachen Check: Wo stehst du? Bitte halte dazu die BWAs der letzten 6 Monate, die überfälligen Rechnungen und Steuerschulden, die du noch bezahlen musst und den Zugang zu deinen Unternehmenskonten verfügbar.

Zuallererst mal eine Frage: Wenn du bisher auf die BWAs oder auf dein Konto geschaut hast, was interessierte dich zuerst? Und wo hast du öfter hingeschaut? Wenn du bist wie 98 % aller Unternehmer, dann geht der Blick häufiger aufs Bankkonto und die Frage lautet: Kommt genug rein? Bei der BWA geht dann der Blick in die oberste Zeile: Ist mein Umsatz gestiegen? Und noch in die letzte Zeile: Ist dieser Wert größer als 0? Ist dem so? Dann muss ich dir leider sagen: Diese Zahlen sind erstens nicht die wichtigsten Zahlen und zweitens sind deine Standards scheiße!

Die wichtigste Zahl ist die finanzielle Reichweite! Die finanzielle Was? Reichweite! Ist so ähnlich wie Liquidität, nur wird die Reichweite in Tagen, Wochen, Monaten und bei ganz wenigen Unternehmen auch in Jahren gemessen: „Wenn morgen die Umsätze auf 0 zurückgingen, wie lange würde dein Unternehmen überleben?“ Das Verhältnis zwischen finanzieller Reichweite und Gewinn ist wie Atmen und Essen. Du kannst eine ganze Weile ohne Essen, also Gewinn auskommen, aber wenn die Reichweite 0 Tage beträgt und dir die Luft ausgeht, dann bist du tot. Egal wie hoch dein Umsatz ist.

So, wie kommst du jetzt zur finanziellen Reichweite? Ganz einfach:

1)Nimm die BWAs der letzten 6 Monate. Nimm jeweils den Wert der Zeile Gesamtkosten1 (Das sind deine Kosten ohne Wareneinsatz und Fremdleistungen. Wenn der Umsatz auf 0 zurückgehen würde, bräuchtest du ja auch keinen Wareneinsatz). Addiere diese Gesamtkosten der letzten 6 Monate und teile den Wert durch 6. Dann hast du deine durchschnittlichen monatlichen Kosten.

2)Addiere nun die verfügbaren Beträge all deiner Bankkonten. Wenn du z.B. eine Kreditlinie von 100.000 Euro hast und davon bereits 78.000 Euro in Anspruch genommen hast, dann hast du noch 22.000 Euro verfügbar. Berechne den Gesamtbetrag über alle Konten.

3)Teile den verfügbaren Betrag durch deine durchschnittlichen Kosten. Heraus kommt deine finanzielle Reichweite in Monaten. Wenn die Zahl negativ ist, dann ist dein Unternehmen eigentlich schon tot. Du wusstest es bislang nur noch nicht so genau. Kontaktiere deinen Steuerberater und/oder einen Insolvenzanwalt!

OK, wenn die Zahl positiv ist, ist das schon mal gut. Vermutlich kommt da aber trotzdem eine Zahl kleiner als 1 raus. Dann multipliziere das mit 30.

Also beispielsweise …

Durchschnittliche Kosten:

43.259,- €

Verfügbare Mittel:

22.000,- €

Mittel / Kosten =

0,508 Monate

Reichweite in Tagen

15 Tage

Bislang sind das nur Zahlen. Interessant werden Zahlen immer erst durch unsere Bewertung. Also: Ist das jetzt gut oder schlecht? Die Antwort: Das sind katastrophale Zahlen! Vermutlich ist die Wahrheit noch viel schlimmer, weil ein Teil dieser 22.000,- bestimmt für das Finanzamt oder die Sozialversicherungen sind. Falls du die Zahlen gerade da hast, was du diesen beiden netten Institutionen noch schuldest oder demnächst zu zahlen hast und welche Rechnungen sonst noch überfällig sind, dann zieh das gleich mal von den 22.000,- ab und rechne das nochmal2.

Ok, aber welche Zahlen wäre in Ordnung und was kann ich jetzt tun? Das sind leider 2 Fragen auf einmal! ;-)

Zunächst zur ersten Frage: Was wäre in Ordnung? Ich wurde in der ersten Oktoberwoche 2008 von einem Unternehmer angerufen. 30 Mitarbeiter, 3 Mio. Jahresumsatz, hochspezialisierte Software für Banken, 3 Großkunden. Mitte September war Lehmans Brothers Pleite gegangen und damit begann die Bankenkrise. Alle Banken traten gleichzeitig auf die Kostenbremse. In der letzten Septemberwoche wurde er von allen 3 Kunden angerufen, dass sie seine Dienste jetzt erst mal nicht mehr brauchen würden. Mein Einwand war: Aber du hast doch bestimmt langfristige Service- und Wartungsverträge mit deinen Kunden. Die Antwort des Unternehmers: Ja, das habe ich ihnen auch gesagt. Ihre Antwort war: Dann verklag uns doch. Bis du gewonnen hast, bist du eh pleite.

Meine nächste Frage war: